PECK.DAAM Architekten gewinnen BDA-Preis 2019

Maria Ward Schule Bamberg, Foto: Gerhard Hagen/poolima

Für ihr Projekt „Maria Ward Schule in Bamberg“ erhält das Münchner Architekturbüro PECK.DAAM den bayerischen BDA-Preis 2019 in der Rubrik Bauen für die Gemeinschaft.

Seit 1967 zeichnet der Bund Deutscher Architekten Bayern mit seinem BDA Preis bemerkenswerte Werke zeitgenössischer Architektur aus; und somit auch das erfolgreiche Zusammenwirken von Bauherren und Architekten. Aus insgesamt 130 teilnahmeberechtigte Beiträge wurde das Projekt »Maria Ward Schule in Bamberg« von der Jury für den diesjährigen BDA Preis Bayern gewählt. Stimmberechtigt waren ausschließlich die Mitglieder des BDA Bayern.

 

Beurteilung der Jury

Eine flächenintensive Nutzung in eine kleinteilige Altstadtstruktur zu integrieren, ist ein ambitioniertes Vorhaben. Der Erweiterungsbau einschließlich Sporthalle für die auf der gegenüberliegenden Straßenseite bereits vorhandene Maria-Ward-Schule in Bamberg war eine bewusste Entscheidung für das Konzept «Schule in der Stadt».

Die Architekten lösen die Aufgabe zum einen städtebaulich, indem das Eckgebäude den Straßenblock bis an die Grundstücksgrenze besetzt und alle Zugänge und Parkmöglichkeiten durch Einschnitte in das Volumen geschaffen werden. Der Neubau antwortet mit klar definierter Raumgrenze auf die Kleinteiligkeit. Zum anderen wird ein erheblicher Teil der Nutzfläche auf das Unter- und das erste Obergeschoss verlagert, was trotz der beengten Situation einen großzügig durchlässigen Pausenhof und Blickbeziehungen zur Straße und zur benachbarten Bebauung erlaubt. Unterirdisch befindet sich die Zweifachsporthalle, während sich im Obergeschoss — in Analogie zu einem Kreuzgang — die Klassenräume und Flure um einen Innenhof gruppieren. Der Fachtrakt liegt im nördlichen Gebäudeteil, während sich alle Klassenräume und die Aula nach Süden orientieren.

Die Schule ist in Ortbeton errichtet, der im Innenraum größtenteils sichtbar bleibt. Außen wurde das Gebäude mit hellgrauem Ziegel verblendet. Die Geschossdecken zeichnen sich in der Fassade ab, sodass die einzelnen Ebenen wie übereinander gestapelte Körper erscheinen.

 

Foto: Gerhard Hagen/poolima

Durchgängige, horizontale Fensterbänder mit bodentiefer Sonnenschutzverglasung und nebenliegenden Lüftungsflügeln gliedern die hofseitigen Fassaden. Zum Straßenraum ist der Öffnungsanteil geringer, aber mit gleichen Belichtungs- und Belüftungselementen umgesetzt. Das Sonnenschutzglas schimmert goldgrün ebenso wie die messingverkleideten Lüftungsklappen — ein gelungener Kontrast zu den grauen Flächen des Sichtbetons und des Ziegels. Die Fassaden wirken ruhig, aufgeräumt und hochwertig. Die Detailgenauigkeit setzt sich im Innenraum fort: Der Sichtbeton mit grober Bretterschalung, aber feiner Holzmaserung erzeugt Tiefe auf der Wandoberfläche, für Einbauten und Türen wurde Eichenholz verwendet.

Angesichts der abwechslungsreichen, materialeigenen Farbigkeit ist es wohltuend, dass das Gebäude nicht mit weiterer Farbigkeit überfrachtet wird. Einzig ein dunkler Rotton — die Farbe des Erzbistums Bamberg — ist ein wiederkehrendes Element. Der verglaste Kreuzgang erlaubt Blicke quer durch das Gebäude und in den Innenhof. In den Klassenräumen auf der Südseite wird die unmittelbare Nähe zur benachbarten Bebauung deutlich, zugleich werden Einblicke gewährt. Die Gestaltung der Schule folgt damit einem Leitsatz der Maria Ward: «Wie im Innen so im Außen».

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Die Architekten freuen sich besonders und schreiben:

Das gesamte PECK.DAAM-Team freut sich über diese Auszeichnung und möchte sich ganz herzlich bei allen Wegbegleitern bedanken. Unsere ganz besonderer Dank geht an unseren Bauherrn – das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg!

Dem können wir uns nur anschließen, herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten und ein großes Dankeschön an Gerhard Hagen für die großartigen Fotos.