Zwiebeltreter aus Bamberg

2018 feiert Bamberg sein 25. Jubiläum als UNESCO-Weltkulturerbe. Seit 2016 wird der Erwerbsgartenbau der Bamberger Gärtner im Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes ebenfalls bei der UNESCO geführt. Grund genug für das Team um Alexandra Baier, Gerhard Hagen und Arnd Rüttger ein Buch und einen Film zu der bundesweit wenig bekannten Gärtnertradition ihrer Heimatstadt zu produzieren.

Buchtitel Gelebte Gärtnertradition

Doch was ist nun die gelebte Gärtnertradition in Bamberg? Der Kultur- und Museumswissenschaftler Dr. Hubertus Habel schreibt dazu auf der UNESCO-Seite:

Seit dem 14. Jahrhundert werden direkt in Bamberg lokales Gemüse und spezielle Kräuter angebaut. Begünstigt durch den fruchtbaren Schwemmsandboden in der klimatisch vorteilhaften Flussaue wird der innerstädtische Erwerbsgemüseanbau von vielfältigen sozialen, religiösen und korporativen Traditionen der Gärtner begleitet. Diese drücken sich unter anderem in Wohnformen, Kleidung und Sprache aus. (…)

Wer sind diese Menschen, die die Tradition pflegen und zeitgleich von ihrer Arbeit leben wollen? Einen tieferen Einblick geben nun Alexandra Baier und ihre Mitstreiter.

Das Buch und der gleichnamige Dokumentarfilm „Nicht nur Süßholzraspler und Zwiebeltreter. Gelebte Gärtnertradition im Welterbe Bamberg“ stellt die Gärtnerinnen und Gärtner in den Mittelpunkt, die einen traditionsreichen Beruf in der Moderne lebendig halten. Es entstanden porträthafte Interviews, die im 200 Seiten starken Bildband von poolima Fotograf Gerhard Hagen reich illustriert wurden, ergänzt um kurze Informationskästen.

Der 33-minütige Dokumentarfilm widmet sich dann ausführlich den Besonderheiten und täglichen Herausforderungen der Gärtnerbetriebe innerhalb des Welterbes. Der Filmemacher Gerhard Hagen begleitete hierfür die Gärtner über Wochen zu Prozessionen, auf die Felder und Hofläden, fing aber auch Stimmen und Meinungen von Fachleuten, Kunden und Spitzenköchen ein. Es erwarten den Leser und Zuschauer erwartungsgemäß hochwertige Bilder, viele Hintergrundinformationen, aber auch viel Unbekanntes, Spannendes und Amüsantes. Dafür stehen die langjährigen Erfahrungen der einzelnen spezialisierten Macher/innen:

Alexandra Baier: die gebürtige Österreicherin lebt und arbeitet seit 2001 in Bamberg. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Denkmalpflege ist sie seit 2003 innerhalb der Arbeitsgemeinschaft transform freiberuflich als wissenschaftliche Autorin und Stadtbauhistorikerin in Bayern und Baden-Württemberg tätig.

Gerhard Hagen: der gebürtige Forchheimer (für Nicht-Franken: liegt zwischen Bamberg und Erlangen) ließ sich nach seinem Foto- und Filmdesign Studium an der FH Dortmund in Bamberg nieder und gründete dort 2000 sein Büro für Architekturfotografie. International für Architekten, Verlage und Zeitschriften tätig, arbeitet er seit einigen Jahren auch als Dokumentarfilmer.

Arnd Rüttger: der gebürtige Ostfriese lebt und arbeitet seit Ende der 90er Jahre in Bamberg. Er ist Inhaber der Grafikagentur kobold-layout. Seine Schwerpunkte sind Editorial- und Buchgestaltungen, Corporate Design und redaktionelle und editorische Projekte.

Um Buch und Film bestmöglich und nach ihren Vorstellungen unter die Menschen zu bringen, gründeten die drei Kreativen auch gleich einen neuen Verlag, die „sehdition„(kein Schreibfehler). Hier ist in Kürze noch mit weiteren Buchprojekten zu rechnen. Ich werde berichten…