Antonio Petrini Preis 2018

„Dieses Quartier in zeitgenössischer Architektursprache ist das größte Neubauprojekt, das wir seit den 60er Jahren gebaut haben“, so Frank Hermann, Vorstand des St. Bruno-Werks bei der Eröffnung. Für das Neubauprojekt Gartenstraße in Würzburg wurde die St. Bruno-Werk Genossenschaft am 06.10.2018 mit dem Antonio-Petrini-Preis ausgezeichnet.

Mit spannendem Energiekonzept, Carsharing und innovativ-moderner Bauweise ist das Projekt ein wegweisendes Vorzeigeobjekt der Stadt in Franken. 2014 hatte der Abbruch der Nachkriegshäuser begonnen, anschließend wurden in mehreren Bauabschnitten moderne, energieeffiziente und barrierefreie Neubauten errichtet. „Das St. Bruno-Werk hat insgesamt knapp 16 Millionen Euro investiert und ist damit voll in den kalkulierten Kosten geblieben“, so Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. Die feierliche Einweihung des Projekts Gartenstraße 6-16 in Würzburg fand am 20. Juli 2018 statt.

Spannende Aus- und Durchblicke

Die ansprechenden Gebäude sind mit Aufzügen ausgestattet, alle Wohnungen haben nach Süden orientierte großzügige Wohnräume und sonnige Loggien. In den Außenbereichen befinden sich 49 Parkplätze entlang der Straße, im Innenhof parken keine Autos mehr. Das zusätzlich angebotene Carsharing vom Anbieter Scouter verringert die Anzahl der vorgeschriebenen Stellplätze und das Angebot ist gut für die Umwelt.

Der Innenhof ist parkartig angelegt mit grünen Freiflächen, Spielplätzen und Sitzplätzen. Der ruhige und dennoch lebendige Erholungsraum eröffnet aufgrund seiner Gestaltung durch Wege und Hecken spannende Aus- und Durchblicke.

 

Ökologisch-innovatives Energiekonzept

Die über das Grundwasser unter dem Grundstück gewonnene Energie wird für die Warmwasserbereitung und Heizung der Gebäude genutzt. Auf den Dächern der Gebäude befinden sich 112 Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von rund 300 Quadratmetern. Intelligentes Energiemanagement sowie die Vernetzung der Gebäude optimieren das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Energie kann auf schnellem Weg dorthin transportiert werden, wo sie gerade gebraucht wird. Dieses System steigert die Effektivität des Energieverbrauchs enorm und spart pro Jahr rund 300 Tonnen CO2. Effektive Gebäudedämmung und dreifach verglaste Fenster tragen zusätzlich dazu bei, die Energiekosten der Mieter zu reduzieren.

Alle Wohnungen sind bereits vermietet, das letzte Gebäude war zum 1. Juli 2018 bezugsfertig. Die Mieter/innen, die bereits vorher in der nach dem Krieg erbauten Anlage gewohnt haben, dürfen sich über einen Vorteil bei der Miete freuen. Außerdem hat sie die Wohnungsgenossenschaft mit Umzugsmanagement unterstützt.

Der Antonio-Petrini-Preis ist ein von der Stadt Würzburg ausgelobter Wettbewerb, der Neu- oder Umbauten hervorhebt, die beispielgebend für Architektur und Städtebau, Energieeffizienz oder Barrierefreiheit sind. Der Verlag Main-Post und das „Beton-Marketing-Süd“ unterstützten den Wettbewerb, der sowohl die Architekten als auch die betreffenden Bauherren auszeichnet.

Architektur: gkt Architekten

Alle Fotos: Gerhard Hagen/poolima